
Der stellvertretende Schießmeister der St. Barbara- und St- Sebastianus- Schützenbruderschaft Eschweiler Pumpe-Stich, unser Schützenbruder
Detlef Frohn
verstarb langer und schwerer Krankheit am 17.02.2025 im Alter von nur 63 Jahren.
An dieser Stelle erlaube ich mir einen eher persönlichen Nachruf:
„Ich beginne mit unserer ersten Begegnung. Es muss irgendwann Ende 2001 gewesen sein. Zusammen mit dem zukünftigen Karnevalsprinzen Helge Dickmeis saß ich im Souterrain von dessen Haus im Besprechungsraum der Praxis, die die Gattin des Prinzen dort betrieb. Zu dieser Zeit sprach ich noch den Prolog zur Prinzenproklamation. Teil des Prologs war immer ein auf Prinz und Zeremonienmeister zugeschnittener Teil. Nun stand das dazugehörige Interview mit dem Prinzengespann an.
Indessen hockte ich dort mit Helge und wartete mit diesem auf den Zeremonienmeister Detlef, der sich verspätet hatte. Zu diesem Zeitpunkt verlief das Gespräch schleppend und innerlich hatte ich es schon abgeschrieben, zündende Ideen für den „Prinzenteil“ des Prologs zu finden.
Nach gefühlt geraumer Zeit erschien Detlef dann und der Raum wurde mit einer unwahrscheinlichen menschlichen Präsenz erfüllt. Er erschien sonnengebräunt und dynamisch und erwies sich direkt als redegewandter und auskunftsfreudiger Gesprächspartner.
Das Prinzenpaar taute jetzt richtig auf und konnte von ihren Plänen berichten, dass sie anstatt ein Liedchen zu trällern, sie lieber einen Tanz auf das Parkett legen wollten (Mambo No. 5), dass ihr Orden auf einem sehr alten Entwurf der Roten Funken basierte usw..
Was soll ich sagen? Der Prolog, der übrigens mein letzter war, war ein großer Erfolg und auch die Prinzensession von Helge und Detlef habe ich in allerbester Erinnerung.
Einige Jahre später wurde Detlef gemeinsam mit seiner Petra Mitglied in unserer Bruderschaft und war von Anfang an eine große Bereicherung unserer Gemeinschaft.
Gerne erinnere ich mich an seine Assistenz und Unterstützung, die er mir immer bei unseren karnevalistischen Abenden zukommen ließ.
Auch das schöne Königsjahr von Petra und Detlef mit ihrem großen Gefolge ist in die Annalen der Bruderschaft eingegangen.
Der Schießsport hatte es Detlef besonders angetan, und er erwarb sich hier innerhalb kürzester Zeit ein enormes Fachwissen und erbrachte eine hohe sportliche Leistung. Ohne ihn wären die vielen Erfolge unserer Bereichsmannschaft, die viele Jahre den Bereich dominierte, undenkbar gewesen.
Irgendwann hatte er es sich dann in den Kopf gesetzt, dass der Schießstand unseres Schützenheims auf eine elektronische Messrahmenanlage umgerüstet werden sollte. Diesen Plan trieb er voran und 2018 wurde dann solch eine Anlage gebraucht in Norddeutschland erworben. Zusammen mit Horst Bär holte Detlef dann die Anlage dort ab und beide begannen mit der Umrüstung des Schießstands. Die Arbeiten zogen sich aber hin, weil die Anlage dann doch wesentlich komplizierter zu installieren war, als angenommen. Tage und Wochen lang war Detlef nun von morgens bis abends im Schützenheim und werkelte dort an der Anlage. Dass er dabei noch die Elektroinstallation des Heims erneuerte, ist da schon fast nebensächlich. Zeitweise verwandelte sich das Schützenheim in eine Computerwerkstatt und bei dem Gerede über Messrahmen, Linux-Systeme, Kriechströme usw. verstand ich nur noch Bahnhof. Bis in die Corona-Pandemie hinein zogen sich die Arbeiten im Heim hin. Letzten Endes wurde der Stand dann aber fertig und war damit komplett modernisiert worden.
Vor einigen Jahren zog Detlef dann auch noch den „grünen Rock“ an und unterstützte damit die Initiative unserer „Generalität“, das Offizierscorps wieder mit Leben zu erfüllen.
Schon vor mehreren Jahren erkrankte Detlef schwer und musste sich mehreren Operationen unterziehen. Sein Zustand war damals schon sehr kritisch und es bestand damals schon ernsthafte Sorge um ihn.
Aber wie ein „Stehaufmännchen“ hatte er sich wieder erholt und es bestand die Hoffnung, dass er seine gesundheitlichen Probleme gut im Griff hatte.
Im letzten Jahr verschlechterte sich Detlefs Gesundheitszustand aber zunehmend. Letztendlich führte dies zur Einlieferung in das Klinikum. Anfang Januar sah es schon so aus, dass nur noch wenig Hoffnung auf Genesung bestand.
Dann aber plötzlich schien sich wider aller Erwartungen der Gesundheitszustand wieder zu bessern. Teilweise konnte auf die künstliche Beatmung verzichtet werden. Auch konnte er wieder Nahrung zu sich nehmen und wurde auf Normalstation verlegt.
Ich war von daher guter Hoffnung und plante einen Besuch für Montag, den 17. Februar.
Noch während der Narrenzunftsitzung am 15. Februar 202 erfuhr ich dann, dass es Komplikationen gegeben hatte und er wieder auf die Intensivstation musste.
Am darauffolgenden Montag verstarb Detlef dann dort.
Für mich war Detlef ein Tausendsassa, der ewige Zeremonienmeister und Tanzoffizier, der akribische Schießmeister, der gute Schützenbruder, aber vor allem ein guter Freund.“
Detlef wird am Montag, 17. März 2025, 13:00 beigesetzt. Die Beisetzung findet auf dem katholischen Friedhof Dürener Straße statt. Um rege Beteiligung der Mitglieder an der Beerdigung wird gebeten.
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